4. Zukunftsfrühstück

Das 4. Zukunftsfrühstück am 28. August 2021 forderte von der Politik mehr Konkretes gegen den Klimawandel. Pauschale Absichtserklärungen sind zu wenig, klare Maßnahmen und Ziele zur Klimawandel-Anpassung  sind notwendig.

Schon die Veranstaltungen Oktober 2018 (Hitzewelle), Oktober 2019 (Reise ins Jahr 2030), und Jänner 2020  (Politiker-Runde zum Thema Klimaschutz vor den Gemeinderatswahlen) erwiesen sich als wichtiger Beitrag zur Politisierung des Themas  und als Anstoß zu öffentlicher Diskussion. 

Folgende konkrete Forderungen  wurden an die Gemeindepolitik formuliert: 

  • Ergänzung des Stadtentwicklungsplans 2030+  um einen Klimakrisenplan 
  • Klimaschutz-Beauftragter in der Gemeinde-Verwaltung  
  • Notwendige Weiterbildung zum Klimaschutz für Gemeinderat und Verwaltung

Was kann die Gemeinde und was können wir selbst  konkret tun?

Wichtigster Ansatzpunkt auf dem Weg zu Klimaneutralität ist der Verkehr, weil er der größte Verursacher von CO2 Emissionen  ist. Mehr  Fahrrad und weniger PKW bietet sich an, wenn man weiß, dass zB in Wiener Neustadt 42 % der PKW-Fahrten kürzer  als 5 km  und 21 % kürzer als 2,5 km sind. Leider glauben wir noch immer, dass Mobilität nur mit dem eigenen PKW machbar ist. Stimmt aber nicht! Nicht alles, aber vieles  geht auch anders. Der sog. Modal-Split (wie teilt sich die Mobilität auf Fußgänge, Radfahren öffentlicher Verkehr, privater Verkehr auf)  muss sich zugunsten des Fahrrades und der Fußwege ändern. Überwinden wir also unsere Bequemlichkeit, fordern wir aber auch von der Politik einen pünktlichen und verlässlichen öffentlichen Verkehr! Und natürlich wird das Fahrrad  (meint: die Bereitschaft, das bisherige Mobilitätsverhalten zu hinterfragen) nicht das Klima retten, aber ohne Fahrrad wird es nicht funktionieren! 

An Hand  der Energiebilanz der Stadt Wiener Neustadt  läßt sich der Handlungsbedarf gut ablesen. Derzeit werden ca. 3/4 des gesamten Energiebedarfs  aus fossilen Quellen gewonnen, nur ein Viertel kommt aus erneuerbaren Energiequellen. Damit wir dem Ziel Klimaneutralität bis 2040 näher kommen, müssen Photovoltaik, Wärmepumpen- und Fernwärme -Einsatz massiv gesteigert werden. Vor allem bei Photovoltaik (Sonnenenergie vom Dach) werden derzeit gerade einmal 2% des Potentials ausgeschöpft. Da sind sowohl Gemeinde als auch private Bauträger und Eigenheimbesitzer gefragt. Wir alle  sind dringend aufgefordert, unsere Energienutzung zu überdenken, weil der Endenergiebedarf in Wiener Neustadt zwischen 2010 und 2019 um fast 12 % gestiegen ist (im Verkehrsbereich sogar um 16%)!  Näheres dazu findet man auf www.energiemosaik.at.